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Sonntag, 31. Oktober 2010

Hollands Theorie. Teil 4

III. Verhältnis der Persönlichkeitstypen

„An individual’s personality is a composite of all of the types; each individual has a unique combination. These types reliably show characteristic repertoires of behaviour and patterns of likes and dislikes, hold specific values and endorse unique self-descriptions”. (Brown 2002, S. 380)

Gewöhnlich wird eine Person mittels einer Kombination der drei Typen mit den höchsten Messergebnissen charakterisiert, dem „Drei-Buchstaben-Code“. Diese Kombinationen werden ihrerseits bestimmten Berufen zugeordnet.

Die sechs Persönlichkeitstypen stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Holland hat dieses im so genannten „Holland Hexagon“ dargestellt, welches die sechs Persönlichkeitstypen in einem Sechseck anordnet:

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Empirische Testverfahren (vgl. Brown 2002, S. 404f.) haben die zirkuläre Struktur des Verhältnisses der Persönlichkeitstypen bestätigt. Genauerhin eine Reihe von Indikator-Eigenschaften, die der Theorie ihren vollen diagnostischen Wert verleihen:

• Kongruenz: Kongruenz erschließt den Grad der Passung zwischen Persönlichkeit und Arbeitsumwelt. Beispiel: eine hohe Passung liegt vor zwischen der persönlichen Kombination SEI und der Tätigkeit als Verwaltungskraft in einem Krankenhaus mit der Klassifikation SER.
• Konsistenz: Konsistenz ist ein Maß für die innere Konsistenz der individuellen Persönlichkeitstyp-Werte. Konsistenz wird anhand des Verhältnisses der ersten beiden Buchstaben des Drei-Buchstaben-Codes des Hexagons bestimmt. Desto näher die Typen zueinander stehen, desto konsistenter ist der Code und das Individuum. Nebeneinander befindliche Typen wie SA oder RC sind harmonischer als solche, die gegenüber stehen wie SR oder AC.
• Differenzierung: Differenzierung ist ein Maß für die Kristallisation der Interessen und informiert über den Bestimmtheitsgrad oder die Profilierung eines individuellen Typenausprägung. Gemessen wird die Differenzierung als Differenz von höchstem und niedrigstem Wert. Der höchst mögliche Differenzierungsgrad würde darin bestehen, dass eine Person nur in einem Typ eine hohe Ausprägung und in einem der anderen einen sehr niedrigen Wert hätte („gebirgiges Profil mit einem dominierenden Berg und einem niedrigen Tal“). Der niedrigst-mögliche Differenzierungsgrad bestünde in einem flachen Profil („ebenes Profil“).
• Identität: Identität ist ein Indikator für die Klarheit der Interessen, Ziele und Talente.

IV. Berufsbeispiel

ACI: Grafikdesigner



Quelle: https://www.explorix.ch/report/bsp_report.html



Quelle: http://www.act.org/wwm/images/wow_c.gif

Weitere Beispiele (Holland 1997, 183ff.)
Zahntechniker: RIA
Herrenfriseur: SRC
Mathematiklehrer: ISC
Englischlehrerin: ASE
Manager: ESC
Buchhalterin: CSI
Matrose: RCS

Hollands Theorie. Teil 3

2. Es existieren entsprechend sechs modellhafte Arbeitsumwelten.

3. Menschen suchen nach Umwelten, in denen sie ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten ausüben, ihre Einstellungen und Werte ausdrücken und sich mit für sie akzeptierbaren Problemen und Rollen auseinandersetzen können.

(Dies setzt natürlich voraus, dass die Person ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten kennt, ebenso Einstellungen und Werte, auch Wertekataloge bzw. Prioritätenlisten entwickelt hat und gelernt hat, mit Problemen und Rollenzuschreibungen umzugehen. Ist dies nicht der Fall, wie angesichts des Entwicklungsalters (vgl. an dieser Stelle die Ergebnisse der entwicklungspsychologisch angelegten Theorien der Berufsorientierung, z.B. diejenige von Mark L. Savickas, in Brown 2002, S. 149-205) vieler Schülerinnen und Schüler regelmäßig zu unterstellen ist, so scheitert Berufsorientierung in einem wichtigen Punkt.
Sie greift nicht das selbstbestimmte und eigenmotivierte natürliche Streben nach Klarheit in beruflichen Fragen auf, sondern bleibt ihm äußerlich, ängstigt und verunsichert eher als dass Unterstützung erfahren werden könnte. Didaktische Aufgabe wird es sein in Abstimmung mit dem jeweiligen durchschnittlichen Entwicklungsalter der Kinder und Jugendlichen den von Holland skizzierten Zusammenhang erfahrbar zu machen.)

4. Die Interaktion zwischen Persönlichkeit und Umwelt determiniert, bestimmt das Verhalten.

Dies hat Folgen und wirft weitere Fragen auf: Ändert sich die Umwelt, dann auch das Verhalten, (dann auch die Person?) Ändert sich die Person, dann auch das Verhalten, (dann auch die Umwelt?)

Hollands Theorie. Teil 2


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Weitere Infos erhalten Sie hier:



Die folgenden Persönlichkeits- bzw. Interessen-Typbeschreibungen stammen aus dem Selbsterkundungsheft für Typ A des Bayerischen Projektseminars Beruf und Schule (ISB 2005, S. 16) und dem EXPLORIX-Werkzeug (Jörin 2008, S. 15). Die Vorbilder aus Spokane in Brown 2002, S. 383). Die Vorbilder stammen aus dem amerikanischen Umfeld. Das schadet aber nicht. – In der Charakterisierung ergänzen sich ISB und EXPLORIX, jene die Person, diese den Beruf beschreibend.


Typ R
Realistic – praktischer und technischer bzw. handwerklich-technischer Typ
(Vorbilder: Thomas Edison, Admiral Byrd.)

Charakterisierung: „Sie lieben praktische Tätigkeiten, bei denen man die Ergebnisse sehen kann. Dazu gehören Tätigkeiten in den Bereichen Technik, Ingenieurwesen, Landwirtschaft und Forsten u.Ä. Für Tätigkeiten in den Bereichen Erziehung, Soziales und Psychologie sind Sie weniger zu haben.“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es um konkrete Gegenstände, die von Hand oder mit Werkzeugen bearbeitet werden. Oft hat man dabei mit Maschinen oder technischen Geräten zu tun. Solche Berufe erfordern handwerkliches Geschick und Verständnis für Technik: Manche Berufe spielen sich auch im Freien ab und erfordern körperliche Robustheit und Ausdauer.“ (EXPLORIX)

Typ I
Investigative – wissenschaftlich-forschender Typ
(Vorbilder: Madame Curie, Charles Darwin)

Charakterisierung: „Sie interessieren sich v.a. für Wissenschaft und Forschung. Sie möchten – egal in welchem Gebiet (Natur-, Sozial-, Wirtschafts- oder Sprachwissenschaften) – den Dingen auf wissenschaftliche Weise auf den Grund gehen. Dass man dazu Fähigkeiten im mathematisch-logischen Bereich braucht, schreckt Sie nicht ab.“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es um Probleme, die mit Hilfe von logischem Überlegen, neuen Ideen, genauem Beobachten und wissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Diese Berufe erfordern ein hohes Maß an Denkfähigkeit und Neugier sowie die Bereitschaft, sich in ein Fachgebiet einzuarbeiten und viel darüber zu lernen.“ (EXPLORIX)

Typ A
Artistic – sprachlich-künstlerischer Typ
(Vorbilder: T.S. Eliot, Pablo Picasso)

Charakterisierung: „Sie brauchen möglichst viele Freiräume und möglichst wenige Vorschriften. Die Kreativität bezieht sich auf alle möglichen künstlerischen und sprachlichen Ausdrucksbereiche: Schriftstellerei, Journalismus, Kunst, Musik, Theater)“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es um die künstlerische Gestaltung mit Hilfe von Materialien, Musikinstrumenten oder dem eigenen Körper, nach den Maßstäben von Ästhetik und Perfektion. Meist will der/die Künstler/in damit Ideen oder Ideale zum Ausdruck bringen, etwas gestalten und verschönern, oder die Gesellschaft kulturell bereichern. Diese Berufe erfordern hohe Künstlerische, kreative, musikalische oder sprachliche Begabung sowie unermüdliches Üben und Verbessern der künstlerischen Fähigkeiten.“ (EXPLORIX)

Typ S
Social – sozialer Typ
(Vorbilder: Jane Addams, Albert Schweitzer)

Charakterisierung: „Der soziale, zwischenmenschliche Bereich ist Ihr Ding. Sie möchten anderen helfen (z.B. sie beraten, pflegen, versorgen …) oder Sie lehren, ausbilden und unterrichten. Die Beziehung steht im Vordergrund, nicht so sehr der Inhalt.“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es darum, anderen Menschen zu helfen – sie zu pflegen, zu beraten oder auszubilden. Im Zentrum steht das seelische, geistige oder körperliche Wohlbefinden von Kindern oder Erwachsenen. Diese Berufe erfordern große Hilfsbereitschaft, ein hohes Einfühlungsvermögen und geschickten Umgang mit den Mitmenschen.“ (EXPLORIX)

Typ E
Enterprising – Unternehmerischer Typ
(Vorbild: Henry Ford, Andrew Carnegie)

Charakterisierung: „Unternehmerisch tätig zu sein heißt: andere zu führen, zu motivieren, gelegentlich auch zu beeinflussen, Ideen und manchmal auch Visionen zu entwickeln, die aber praktisch und materiell ertragreich umsetzbar sind. Diese Art von Tätigkeiten interessieren Sie besonders.“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es um wirtschaftliche Ziele, ums Organisieren, Leiten und Verkaufen. Man will andere überzeugen und motivieren (z.B. zum Kauf eines Produkts oder zum Erbringen einer Leistung). Berufe dieser Art erfordern wirtschaftliches Denken und überzeugendes Auftreten, häufig auch organisatorische und verwaltende Fähigkeiten.“ (EXPLORIX)

Typ C
Conventional – Ordnender, strukturierender Typ
(Vorbild: Bernard Baruch, John D. Rockefeller)

Charakterisierung: „Sie lieben klar strukturierte Tätigkeiten, wie sie für den Verwaltungsbereich im weitesten Sinne und auch viele geschäftliche und wirtschaftliche Aufgabenbereiche wichtig sind. Hierzu gehören das Organisieren, Ordnen und Speichern von Unterlagen, die Benutzung aller Möglichkeiten moderner Bürotechnik, das Erstellen und Kontrollieren von (Ab-)Rechnungen usw.“ (ISB)
„Bei Berufen dieser Art geht es um geordneten und systematischen Umgang mit Zahlen, Daten oder Informationen. Im Zentrum stehen zuverlässige Ausführung, Verwaltung oder Buchhaltung sowie gute Organisation und Kontrolle.“ (EXPLORIX)

John L. Hollands Theorie der Persönlichkeiten in Arbeitsumwelten. Theorien der Berufswahl 2. Teil 1

(Quelle: bitte Bild anklicken)

Die folgende Darstellung lässt sich leiten von der Darstellung der Theorie im Kapitel 9 „Holland’s Theory of Personalities in Work Environments“, von Arnold R. Spokane, Erik J. Luchetta, Matthew H. Wichwine, in Duane Brown (Hrsg.): Career Choice and Development. 4. Auflage, San Francisco 2002, S. 373-462), sowie: John L. Holland: Making Vocational Choices. A Theory of Vocational Personalities and Work Environments. 2. Auflage, Psychological Assessment Resources: Odessa, Florida 1992.

Die Theorie Hollands möchte ich als zweite Theorie vorstellen, weil insbesondere das Modell der sechs Persönlichkeitstypen auch in Deutschland breit rezipiert wurde. So liegt das Verfahren dem EXPLORIX-Werkzeug zur Berufswahl und Laufbahnplanung (Jörin 2008) zugrunde oder wird innerhalb der Projektseminare „Beruf und Studium“ der gymnasialen Oberstufen Bayerns verwendet, um Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler durchführen zu können, die noch wenig konkrete Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft haben (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München – ISB (Hrsg.) 2005; vgl. auch Kühnl u.a. 2009, S. 34ff.)

I. Hintergrund der Theorie

Wenn wir ein Individuum studieren, dann studieren wir immer auch die Umwelt, in der das Individuum lebt und mit der es interagiert. Die zugehörige Forschungsrichtung wird daher als „ökologische Psychologie“ (ecological psychology) bezeichnet. Von den Einflüssen der Umweltseite her betrachtet, bedeutet dies, dass sich Verhalten und soziale Rollen aufgrund der jeweiligen wesentlichen Umwelteigenschaften unterscheiden.
Parallel dazu lassen sich stabile Dispositionen wie Werte, Interessen, Persönlichkeit und das diesen Dispositionen entsprechende Verhalten ohne Aufwand identifizieren und studieren. Von der Persönlichkeitsseite her gesehen, bedeutet dies, dass die Dispositionen bestimmen, welche Umwelt das Individuum für sich auswählt oder aufsucht, mithin wie es sich verhält. Es sind aus dieser Sicht die individuellen Unterschiede zwischen den Menschen, welche verantwortlich für ihr Verhalten sind.

Beide Perspektiven zusammenfassend lässt sich die Person-Umwelt-Interaktion als Zusammenspiel eines unterscheidbaren, aber begrenzten, Satzes von stabilen Persönlichkeiten mit der Natur und den Forderungen der von ihnen bewohnten Umwelt beschreiben.

John L. Holland beginnt seine Arbeit 1959 mit der Hervorhebung des Suchaspektes der Person-Umwelt-Passung:

„The person making a vocational choice in a sense searches for situations which satisfy his hierarchy of adjustive orientations“ (Holland 1959, S. 35).

Die Berufswahl ist Ausdruck der Motivation, des Wissens, der Persönlichkeit und der Fähigkeiten eines Menschen. Andererseits: Berufe sind nicht einfach isoliert voneinander exisierende Sätze von Arbeitsfunktionen oder Arbeitsfertigkeiten, sondern vielmehr „Umwelten“. Berufe repräsentieren den way of life, eine bestimmte Art und Weise sich in der Welt zu bewegen, zu fühlen, zu denken, zu sein.

II. Ein praktisches Modell der Person-Umwelt-Interaktion

Im Laufe seiner jahrzehntelangen Forschungen kristallisierten sich sechs Grund-Typen heraus, die alle beruflichen Tätigkeiten beschreibbar werden lassen. Parallel dazu entwickelte Holland und Partner entsprechende Arbeitsumwelten.

„Holland’s theory describes the nature of disposition of the individual worker. He uses six basic personality-interest types and classifies the composition of the work environments in which those individuals functions, according to parallel set of constructs. The interaction of certain types (and subtype combinations) with specific environments predicts and explains the behaviour and interactions that occur in those environments (satisfaction, stability, performance, and so on).” (Spokane in Brown 2002, S. 378f.)

Die folgenden Thesen aus seinem Buch von 1997 geben einen Überblick:

1. In unserer Kultur können die meisten Menschen einem der sechs folgenden Typen zugeordnet werden: Realistischer, Investigativer, Artistischer, Sozialer, Unternehmerischer oder Konventioneller Typ (Realistic, Investigative, Artistic, Social, Enterprising, or Conventional).

Die Persönlichkeits- oder Interessentypen sollen nun etwas näher charakterisiert werden. Sie entstehen aufgrund von Veranlagung (genetische Komponente) und durch Aktivität, aktiver Auseinandersetzung in und mit der Welt (Handlungskomponente). Typen entstehen mithin aufgrund von Anlage im tätigen Prozess der Auseinandersetzung mit der Welt, die bestimmte Interessen auskristallisiert und nicht der Kontemplation oder Beobachtung, womöglich bloß medial vermittelter Erfahrungen. Der beschriebene Prozess kulminiert schließlich in einer Disposition oder einem Hang in bestimmter voraussagbarer Art und Weise zu handeln.
Die letzte Behauptung muss hier nicht weiter verfolgt werden. Sie scheint mir angesichts der sich kontinuierlichen Umweltveränderung fragwürdig. Im Kontext der schulischen Berufsorientierung wird man feststellen dürfen, dass aufgrund des Entwicklungsalters bei keinem der jungen Menschen der Prozess der Dispositionsbildung auch nur annähernd abgeschlossen ist. Dies wiederum hat Auswirkungen darauf wie sinnvoll, produktiv und nachhaltig mit den Ergebnissen von Testverfahren der Fremd- wie Selbsteinschätzung umgegangen werden sollte.

Die Theorie impliziert, dass viele Personen mehr als einen Typus umfassen, in den meisten Fällen bis zu einem gewissen Grad alle. Die individuelle Persönlichkeit ist ein Kompositum aus allen Typen, wobei jedes Individuum eine einzigartige Kombination und Ausprägung aufweist.

Job-Mappe NRW. Unterlagen für den Berufsweg


Als Ergänzung unserer Arbeit mit dem Portfolio bzw. dem Berufswahlpass kann die Job-Mappe NRW genutzt werden.


Hier finden junge Erwachsene Informationen und Materialien, die auf dem Weg in den Beruf unterstützen und helfen, Fähigkeiten und Interessen zu erkennen und zielgerichtet für die Berufsplanung zu nutzen.



Mit der Jobmappe NRW planen Sie die Lernschritte in Ihrer Ausbildung; die Jobmappe NRW hilft dabei, die Erledigung von Aufgaben und Vorhaben auf dem Weg in die Berufstätigkeit zu kontrollieren. Damit Sie alle Unterlagen immer griffbereit für Ihre Bewerbungen haben, können Sie Ihre eigene Jobmappe zusammenstellen und einen Ordner zur Aufbewahrung und Zusammenstellung von Zeugnissen und Bescheinigungen nutzen, die den Ausbildungsverlauf und Ihre Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen dokumentieren.
Alle Arbeitsblätter der Jobmappe NRW können online bearbeitet, als persönliche Dokumente gespeichert und ausgedruckt werden. Zusätzlich dazu finden Sie auf diesen Internetseiten aber auch Angaben zu weiterführenden Informationen, die Ihnen auf Ihrem Weg in den Beruf weiterhelfen.


Samstag, 30. Oktober 2010

Projekt "UNI-TRAINEES"

Das Projekt UNI-TRAINEES der Universität Duisburg-Essen unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei der Organisation eines strukturierten Studien- und Berufswahlangebots.

UNI-TRAINEES ist ein Projekt des Akademischen Beratungs-Zentrums Studium und Beruf (ABZ) der Universität Duisburg-Essen. Ermöglicht wird UNI-TRAINEES durch die Unterstützung der Stiftung Mercator.

UNI-TRAINEES bietet engagierten LehrerInnen kostenlos alle Materialien für die Realisierung einer strukturierten Orientierungsphase zur Studienwahl und Studienvorbereitung in der Schule.

UNI-TRAINEES möchte somit möglichst vielen SchülerInnen die Chance geben, an ihrer Schule eine systematisierte Orientierungsphase zur Studienwahl und Studienvorbereitung zu durchlaufen.

Artikel aus der Wochenzeitung "Die Zeit":

Portal "www.ich-bin-gut.de"


Das neue Online-Portal www.ich-bin-gut.de der Bundesagentur für Arbeit richtet sich an Jugendliche, die vor der Entscheidung über ihre berufliche Zukunft stehen. Es bietet einen Talent-Check, Gewinnspiele, eine Community und Infos über Beratungsangebote.


Ein kleiner Talent-Check auf diesem Portal hilft bei den ersten Schritten in Richtung Berufsorientierung. Über verschiedene Links gelangt man zu weiteren Informationen rund um die Berufswahl - auch zu planet-beruf.de.
Jeden Monat werden auf dem Portal z.B. Praktika verlost. Um an der Verlosung teilzunehmen, muss man ein Bewerbungsschreiben verfassen und Mitglied in der Ich-bin-gut-Community sein.


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Vom Umgang mit Schrauben und Kunden. Kompetenzfeststellungsverfahren im Rahmen des Projekts "Zukunft fördern"

Unter Zeitmessung müssen zwei verschieden große Unterlegscheiben und eine Konterschraube aufgeschraubt und im nächsten Schritt weder abgeschraubt werden. Augenmerk gilt hier der Frage nach steigender Routine bei höchstmöglichem Arbeitstempo.

Am PC werden die Module zum Instruktionsverständnis, aber auch zur Kundenorientierung durchgeführt. Im kognitiven PC-Test zur Kundenorientierung etwa, wird der Proband über Foto und gesprochenem Text mit dem Vorwurf der Unpünktlichkeit konfrontiert. Dieser trifft dann eine Auswahl zwischen mehreren Reaktionsmöglichkeiten, um wie im Beispiel Kritikfähigkeit und Korrekturbereitschaft erkennen geben zu können.


Faktor Messgenauigkeit: Um z.B. die exakte Position einer Bohrung zu bestimmen, muss von verschiedenen Punkten der Schnittpunkt bestimmt werden. Genaues Anlegen eines Maßstabs bei gleichzeitiger Markierung mit Bleistift verlangt Präzision.




Am 28. und 29. September haben die Klassen 9r und 9s der Realschule jeweils einen ganzen Tag lang an einem Kompetenzfeststellungsverfahren teilgenommen. Worum ging es dabei?

Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrganges der Realschule treten in die heiße Phase der Berufsorientierung ein. Seit etwa 50 Jahren unterscheidet man hier zwei große Ansätze: Einerseits der bei Interessen, bei dem also, was man gerne tut, andererseits der bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten, bei dem also, was man kann. Denn es zeigte sich in zahlreichen empirischen Untersuchungen ein enger Zusammenhang zwischen Interessen und Fähigkeiten/Fertigkeiten und der Berufseignung wie auch der Zufriedenheit im späteren Beruf.

Wo liegen meine Stärken? Was kann ich besonders gut? Habe ich Fähigkeiten, die für eine zukünftige Berufswahl von besonderem Interesse sind? Verfüge ich vielleicht sogar über Stärken, die mir bisher nicht bewusst waren? Interessiere ich mich vielleicht für ein Berufsfeld, für das meine Potenziale in der verbleibenden Schulzeit noch verstärkt gefördert werden sollten?

Das Kompetenzfeststellungsverfahren unterstützt den Ansatz bei Fähigkeiten und Fertigkeiten und setzt sich das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu informieren und über die Auseinandersetzung mit den Testergebnissen den Berufswahlprozess zu vertiefen.

In den Testphasen ging es dann um Arbeitstempo, Feinheit der Werkzeugsteuerung am Schneidemesse, mit Pinsel und Abtönfarbe und im Umgang mit der Nähmaschine, um Instruktionsverständnis am PC, um Messgenauigkeit, räumliches Denken, Flächenberechnung, technische Problemlöse- und Textkorrekturfähigkeit, aber auch um soziale Kompetenzen wie Umgang mit Kunden, Umgang mit Kritik und Selbsteinschätzung.

Wesentlich ist die Einbettung des Testverfahrens und der schriftlichen Auswertungen, die allen Schülerinnen und Schülern ausgehändigt werden, in eine gute Reflexion und Auswertung der Ergebnisse im Rahmen des Unterrichts, weiterer pädagogischer Gespräche und eines gesonderten Beratungstages der Berufsberatung der Arbeitsagentur in der Schule an.

Das Kompetenzfeststellungsverfahren ist ein Modul des Innovationsprojekts "Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten" zur Unterstützung der Berufsorientierung an den Schulen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam getragen von der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, der nordrhein-westfälischen Ministerien für Schule und Weiterbildung, für Generationen, Familie, Frauen und Integration und der Stiftung Partner für Schule NRW. Mit der Gesellschaft für Kompetenz- und Bildungsmanagement e.V. (GKB) wurde ein erfahrener, externer Anbieter mit der Durchführung betraut.

Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützt über die Stiftung Partner für Schule NRW die Realschule der Friedrich-von Bodelschwingh-Schulen Bethel mit der Durchführung eines Kompetenzfeststellungsverfahrens mit einer Sonderzuwendung in der Höhe von 5000,- Euro.